Vom Frühstück bis zum Fahnenappell

 

Zum Frühstück ging es heute ins Rheingold. Das 'Oro Del Rhin', wie es hier heißt, ist ein Traditionscafé in Montevideo, das viel Wert auf seine deutschen Wurzeln legt. Trotzdem ist es eine echte uruguayische Confiteria, die ohne große Deutschtümelei daherkommt.

 

 

Frisch gestärkt entwickelte sich unser heutige Spaziergang zu einer Architekturexpedition. Wunderlicherweise gibt es nicht sehr viele Informationen im Netz, wenn man nach Art Déco oder Bauhaus im Zusammenhang mit Montevideo sucht. Anscheinend hat die Stadt ihre Architekturschätze noch gar nicht entdeckt, ganz anders als Tel Aviv, das genau damit Touristen wirbt. Wir beschlossen jeden Hinweis auf Art Deco oder Bauhaus, den wir finden konnten, bildlich festzuhalten und kamen heute auf knapp 300 Fotos.

Wir haben für Euch beispielhaft einmal sechs Bilder ausgesucht. Leider können wir fachlich nichts näheres dazu schreiben, da wir diese Gebäude zwar für schön und schützenswert halten, uns eine Einordnung oder Wertung aber nicht möglich ist.

 

 

 

Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Als uns eine jüngere Frau beim Fotografieren beobachtet, sprach sie uns an. Sie berichtete auf Englisch von einem Architekturführer, der hier mal erschienen war und zeigte uns gleich den Weg zur Buchhandlung. Leider ist der Titel vergriffen, vielleicht kann uns ja ein Leser einen Tip geben, wie wir doch noch in den Besitz dieses Buches kommen können. Es heißt: "Arquitetura Art Deco e Montevideo (1925 - 1950)" und ist 1994 erschienen; Autor ist Juan Pedro Margenat.

Dieser Kontakt war leider der Einzige, bei dem unsere Englischkenntnisse halfen - Spanisch sprechen wir ja nicht. Englisch spricht hier so gut wie keiner, trotzdem unterhält man sich gern mit uns, dabei kommt einem die Sprache hier auch nicht sehr spanisch vor.

Architektur ganz anderer Art stellen die vielen amerikanisch anmutenden Imbißwagen dar, die aber hier in Uruguay hergestellt werden. Beim Fotografieren ertappt, begannen die Imbißverkäuferinnen gleich damit unter großem Hallo für uns zu posen.

 

 

 

Gegen Abend auf dem Plaza Independencia durften wir das feierliche Einholen der uruguayischen Fahne miterleben und wurden wieder einmal in unserer Meinung bestärkt - Militärrituale sind einfach eine Lachnummer, nicht nur in Uruguay.