Angesichts der tropischen Temperaturen beschlossen wir es heute einmal langsam anzugehen zu lassen und uns vornehmlich in Etablissements mit Aircondition aufzuhalten.
Das Fremdenverkehsamt von Buenos Aires hat eine Liste von schönen oder historisch bemerkenswerten Cafés herausgegeben. Ein Besuch dieser Gaststätten lohnt sich wirklich, wir haben bestimmt schon zwei Drittel davon gesehen.
Der erste Besuch an diesem Tag galt dem 'Clásica y Moderna Libros' , einem kleinen Restaurant mit angeschlossener Buchhandlung. Wir entspannten hier bei zwei Cortados und lauschten dem Pianospieler.
Danach wanderten wir langsam in eines der besten Hotels in Buenos Aires, dem Alvear Palace in Recoleta. Hier gab es den Café con Leche aus feinstem Hotelsilber und dazu Petits Fours von der Etagère. Ein Weilchen beobachteten wir das Treiben der Schönen und der Reichen in der Lobbybar, die ein bißchen an Versailles erinnert. Etwas erschrocken waren wir dann doch von der sehr eleganten Dame am Nachbartisch, die völlig ohne Mimik und mit blau unterlaufenen Bäckchen so aussah, als hätte sie gerade einen heftigen Streit mit Ihrem Mann gehabt. Offenbar gibt es nicht nur in Rio viele Schönheitschirurgen und es dauert doch seine Zeit bis die Schwellung zurückgeht.
Nach einem kleinen Sonnenbad vor dem Friedhof Recoleta
ging es dann in die Smokersbar im benachbarten La Biela. Als sich ein dicker schwitzender Mann im Anzug mit silbernen Spazierstock an die Bar setzte und die großen Deckenventilatoren sich langsam drehten, fühlten wir uns wie in einer alten Hafenspelunke in Panama. Diese Vorstellung wird aber dem 'La Biela' wirklich nicht gerecht. Es handelt sich vielmehr um ein 40er Jahre Restaurant, das sich der Geschichte des Automotorsports gewidmet hat. Bitte unbedingt den Link anklicken.
Es scheint keine touristische Möglichkeit zu geben Buenos Aires von oben zu betrachten. In einigen Führen steht aber, daß man den 'Torre de los Inglese' besteigen könne. Das ist uns schon vor einem Jahr nicht gelungen und auch heute standen wir vor verschlossener Tür.
Dafür konnten wir ein paar schöne Touristenfotos von uns am Plaza San Martin machen.
Der Rasen auf dem Platz war frisch gemäht. Sehr zum Leidwesen einiger Nashornkäfer, die darüber verschieden waren und uns jetzt als willfähriges Fotomodell zur Verfügung standen. Die Cucarachas hingegen, die mindestens genauso groß daherkommen, wollten beim Fotografieren partout nicht stillhalten.
Gleich neben dem Torre ist der Bahnhof Retiro. Seine erster Klasse Wartehalle gehört ebenfalls zu den Bares Notables.
Zum Abschluß des Tages wollten wir ausnahmsweise mal ein Steak essen, die sollen hier in Argentinien ja ganz ordentlich sein. Das 'Chiquilin' ist ein richtiges Familienrestaurant mit gelernten, aber etwas tüddelig daherkommenden Kellnern. Auf Udos Rankingliste bisher Platz eins oder zwei - er ist sich nicht ganz schlüssig. Sein Ribeye war auf den Punkt gebraten, sehr zart und hatte diesen herrlichen rauchigen Geschmack eines Holzkohlegrills, den man ab ca. 19Uhr übrigens auch in der ganzen Stadt riechen kann.
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