Der dritte Tag in
Buenos Aires weckt uns heute mit strahlendem Sonnenschein - 30 Grad
sollen es werden. Udo sorgt für das Frühstück und kauft in der
benachbarten Confiteria Eiffel Brötchen und ein paar kleine
Plunderteilchen.
Willi sitzt schon auf dem Balkon - dort wo der rote Pfeil ist - und hat hoffentlich schon Kaffee gekocht.
Für den heutigen Tag haben wir uns vorgenommen die näheren Straßen abzulaufen um zu sehen welche Restaurants, Läden, Cafés und Supermärkte in der Nachbarschaft zu finden sind. Fünf ganze Straßenzüge geben den Radius vor. Für den Google-Map Begeisterten: Die Junin von der Santa Fee bis zur Vicente Lopez, dann die Ayacucho zurück bis Santa Fe. Die Peña bis zum Park Las Hereras und dann zurück zum Apartement über die French.
Der Stadtteil Recoleta hat seine jetzige Erscheinung offenbar in den 60er Jahren erhalten. Zwar gibt es noch einen Albaubestand, doch das Aussehen wird hauptsächlich geprägt durch acht- oder mehrstöckige Hochhäuser.
Wir würden hier gerne Plattenbauten schreiben, wenn das nicht so negativ klänge. Zwar sind all' diese Häuser sehr schnell hochgezogen worden, jedoch hat man auf Balkone und Verzierungen nicht verzichtet. Besonders auffällig sind die großzügig gestalteten Eingangslobbies, in denen meistens ein Doorman mit Schlips und Kragen oder in Uniform als Concierge sitzt. Hier haben die Architekten sich ausgetobt und versucht einander zu übertreffen. Edelster Marmor, goldglänzendes Messing und viel, viel Glas.
Hier in Buenos Aires muß es den Beruf des Messingputzers geben, denn jedes noch so kleine Stück des gelben Metalls ist hochglanzpoliert - und zwar immer.
Das wunderschöne Eingangsportal des Rathauses Schöneberg ist auch komplett aus Messing. Nicht auszudenken wie es erstrahlen würde, wenn man einen argentinischen Messingputzer engagieren würde. Der eigentlich güldene Briefkasten des Finanzamt Schöneberg würde, endlich einmal "poliert", den Steuerzahlern den regelmäßigen Einwurf seines Schecks sicherlich auch sehr erleichtern.
Das wir uns mit unserem Plan einiges zugemutet hatten, merkten wir am frühen Nachmittag - wir hatten schon ziemlich "Farbe" angenommen.
Gelegen kam uns dann die Eisdiele Emede, wo wir eine längere Rast einlegten. Man muß wissen, Eis wird hier nicht in Kugeln portioniert, sondern kunstvoll ins Hörnchen gestrichen. Es scheint einen Wettbewerb zwischen den Gelatieres zu geben, wer das Eis zur kunstvollsten Spitze ziselieren kann. Dabei sollte das Hörnchen möglichst klein sein. Die Spitze bleibt jedoch nur solange stabil bis der Kunde das Eis in den Händen hält, dann heißt es schneller essen als es tropfen kann.
Eh' wir uns versahen war es auch schon dunkel und wir entspannten bei einer "kleinen" (1Liter) Flasche Quilmes und tropischen Temperaturen auf dem Balkon.
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