Städte

Donnerstag, 19. November 2009

letzter Tag

Heute geht es wieder nach Hause.
 
Unsere Maschine geht um 17 Uhr 25. Zwei Stunden vorher wollen wir am Bostoner Flughafen Logan sein. Da bleibt uns noch etwas Zeit die nähere Umgebung zu erkunden. Zur Erinnerung: Unser Hotel liegt in Charlestown, ursprünglich einmal eine eigene Stadt, die erst seit 1874 zu Boston gehört. Wir erklimmen den Bunker Hill. So haben wir uns eine amerikanische Kleinstadt eigentlich immer vorgestellt. Viele kleine bunte Holzhäuschen in Reih und Glied (die Holzverkleidung besteht jedoch meistens aus Plastikpaneelen).
 
 
Bunker_Hill_Boston

bunte_Haustüren
 
Auf dem Hügel entdecken wir eine kleine Kirche mit einem alten Friedhof. Fast ausnahmslos Grabsteine von irischen Einwanderern um 1830. Uns fällt auf, daß die Einwanderer nicht sehr alt geworden sind, viele Kindergräber und ein Grabstein auf dem ein Mann den Tod von seinen drei Kindern beklagt.
 
Friedhof_1

Friedhof_2

Am höchsten Punkt von Charlestown ragt ein Obelisk empor. Er erinnert an die Schlacht von Bunker Hill. Wir erklimmen zu Fuß die 293 Stufen und genießen den Blick über die ganze Stadt bei herrlichstem Sonnenschein.
 
Obelisk

 
 Zurück geht es noch einmal per Pedes durch Boston um abschließend in "Little Italy" einen vernünftigen Cappuccino zu trinken - vorbei an noch einer Bausünde, dem Massachusetts Mental Health Center. Es sieht ein bißchen so aus als sei der Architekt dort selbst Patient gewesen.
 
 
Der Rückweg verlief reibungslos. Mit dem Taxi zum Logan, mit dem Flugzeug nach Paris und von dort nahtlos nach Berlin.
 
 
 

 
 

Mittwoch, 18. November 2009

14 ter Tag

 

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen machten wir uns heute noch einmal auf den Weg nach "North End". Hier ist das little Italy Bostons.

 


Alimentari_Boston

 

Im Gegensatz zu New York verdient das Viertel hier seinen Namen. In Manhattan ist der italienische Bezirk mittlerweile zu einer reinen Touristenfalle geworden, mit lästigen Koberern vor den Lokalen, die versuchen die Touristen in ihr - meist überteuertes - Ristorante zu locken.

Hier in den Gassen rund um die Hannover Street findet noch echtes italienisches Leben statt und man kann auch urtümliche Pasticcerien entdecken. Wir hatten zum Frühstück leckere Sfogliatelle und Cappuccino in Mike's Pastry.
 
Sfogliatelle_und_Cappuccino

Mikes_Pastry

Allerdings ist es mit dem italienischen Kaffee im Ausland so eine Sache - sobald der Italiener jenseits der Alpen agiert, verlernt er wie man einen guten Espresso oder Cappuccino macht (Die Italiener selbst behaupten in diesem Falle immer, es läge am Wasser).

Immer wieder fiel uns auf wie perfekt der Denkmalschutz in Boston greift. Doch auch hier gibt es städtebauliche Entgleisungen, zwar wenige, doch die fallen dann umso mehr ins Auge. Zum Beispiel die gigantomanische City Hall, die anscheinend in den 50er Jahren wie ein Ufo von einem anderen Stern mitten in der City landete.

 

 

Boston_City_Hall

 

 

Zum Kontrast gleich noch ein zweites Bild vom nur wenige Strassen entfernt gelegenen North Square.
 
North_Square
 
Wir bummelten weiter durch den Stadtpark noch einmal nach Back Bay, das wir gestern nur im Dunkeln gesehen hatten. Hier in den nördlichen und südlichen Parallelstraßen zur Commonwealth Avenue befinden sich nicht nur die Modeboutiquen, sondern auch die großen und alterwürdigen 5 Sterne + Hotels. 
 

Allerdings scheint auch eine kleine alternativere Restaurant und Shopbewegung in den alten Villen aufzukeimen. Wir entdeckten den Eisladen J.P.Licks. Hier gab es als Spezialität z.Bsp. auch Eis mit Alkohol wie etwa "Myers's Rum Raisin" oder "Wild Turkey Bourbon". Wie hätten nicht gedacht wie deutlich man die beiden Brands herausschmeckt. Auch eine Idee, die wir sicherlich mit nach Hause nehmen werden.

 

J_P_Licks_Icecream

Die_Kuh_macht_Muh

 

 

 Zum Abendessen ging es noch einmal in die City. Hier in den alten Markthallen gibt es eine Art Food Court, den Faneuil Hall Marketplace mit vielen kleinen verschiedenen Essenständen.

Später, als es dann stockdunkel war, schlenderten wir noch ein wenig an den menschenleeren Piers in der Nähe unseres Hotels in Charestown herum, von wo sich ein phantastisches Bild der Boston Skyline bietet.

 

 

 
 

Montag, 16. November 2009

13 ter Tag - "Sonntags in Boston"

 
Es ist ziemlich diesig und regnet auch ein bißchen als wir uns hier von Charlestown aus über die gleichnamige Brücke in die Stadt aufmachen. Dieser Bezirk war wohl vor langer Zeit einmal der Hafen, ist aber jetzt ein durchrenoviertes Bilderbuchviertel ohne Menschen.

Charlestown_Bridge

Unser erster Weg führt uns, und anscheinend auch viele andere (amerikanische) Touristen, in den Stadtteil North End. Schmale Gassen, kleinere rote Backsteinhäuser mit Fensterläden - so gar nicht Amerika.
 
North End

Schon sind wir am Marinehafen (Fairmont Battery Wharf), der genauso touristisch erschlossen ist - so etwa wie ein kleines deutsches Seebad - und alles sehr aufgeräumt. Kein Schmutz auf den Straßen, keine Graffiti, keine herumlungernden Jugendlichen. Nur hier und da ein "Berber", der so gar nicht ins Stadtbild zu passen scheint. Hier essen wir erst einmal ein Eis bei "Emack and Bolios" - scheint hier bekannt zu sein, ist jedoch weiter nicht erwähnenswert. 

 

 

Fairmont Battery Wharf

Wir erreichen den so genannten "Financal District", einige Hochhausschluchten, alt und neu. Sonntags natürlich auch menschenleer. Außer der Fußgängerzone, hier sind einige Geschäfte geöffnet und die "Pilgrim Fathers" führen die Besucher immer um das Haus der Boston Tea Party herum. Man nennt das hier "Freedom Trail". Später erfuhren wir, daß das Bostoner Fremdenverkehrsbüro sehr umtriebig war und noch mehrere Touristentrampelpfade eingerichtet hat.
 

 

Udo_vor


Der "Boston Common" ist so etwas wie der Central Park. Mittlerweile ist das Wetter phantastisch. Ein echter Indian Summer mitten im November. Wir füttern die Squirrels und können sogar einen wilden Falken bei der Atzung beobachten.

Am nördlichen Parkrand gelegen ist der Stadtteil "Beacon Hill". Alte, im Grünen gelegene Villen, alles auf's Feinste behutsam denkmalgepflegt. Hier muß sogar Starbucks seine Werbung der Umgebung anpassen. Im Alimentari ertönt live Klaviermusik.

 

Beacon Hill

 

 
Beim Bilderbuchsonnenuntergang sind wir am Parkeingang, zugleich das Tor zu den Schönen und den Reichen. "Public Garden" und "Back Bay" heißen die Bezirke. Irgendwie erinnert uns die Gegend entfernt an Hamburg- Eppendorf. Hier haben sich auch alle bekannten Modelabels niedergelassen.
 
Public_Garden_und_Back_Bay

Der Hunger treibt uns jedoch zurück ins kleine Chinatown ins P.F.Changs, eine Art T.G.I.Fridays mit chinesischer Küche.
 
 

12 ter Tag - "Von Chinatown nach Chinatown"

Sauwetter in New York - Nieselregen, Wind und Kälte. Wir rollen mit unseren Koffern zur Bowery Ecke Canal Street. Hier pendelt jede volle Stunde ein Reisebus zwischen New York und Boston. Es ist 12 Uhr 30 als wir ankommen und unsere Tickets lösen.
 
 
Schnell noch einen Cappuccino kaufen, war unser Gedanke. Geht leider nicht - wir befinden uns in Chinatown. Für uns gibt es hier nur amerikanischen Blümchenkaffee, dazu vergreift sich Willi noch bei den Keksen. Zwar sind diese sehr wohl süß, wie vom Verkäufer angepriesen, jedoch mit dicken Speckstücken, vielleicht auch Krabben statt Schokolade.
 

Chinatown_NYC

Fung Wah heißt die Buslinie. Und pünktlich wie in Deutschland sitzen wir um 13 Uhr mitten in einer MultiKultiGesellschaft im Bus.

Als wir um 18 Uhr in Boston ankommen ist es schon dunkel und regnet auch hier Bindfäden. Keine Experimente - wir fahren mit dem Taxi ins Hotel.


Chinatown_Boston

Samstag, 14. November 2009

11 ter Tag "New York Marathon"

Nachdem wir uns in der City Bakery biologisch korrekt gestärkt hatten, sollte uns die U-Bahn in Bezirke bringen, die vor 20 Jahren selbst die Taxifahrer nicht anfahren wollten. Die Bronx und Harlem.
 
 
Wir nahmen die Linie 4 bis zur 170 sten Straße und wunderten uns. Keine brennenden Mülltonnen, keine Drogenverkäufer und fast keine Graffiti. Dafür mehr Überwachungskameras im Straßenbild als sonst wo. Wir kamen am alten und neuen Yankee-Stadion vorbei, bewunderten auf dem Concourse Boulevard die herrlichen Bauten und waren überrascht vom fortgeschrittenen Sanierungsstand und der absoluten Sauberkeit dort. Zudem fühlten wir uns absolut "safe".

Willi_vor_Bronx_Graffiti
Udo_vor_USA_Graffiti

Willi_vor_USA_Graffiti

Yankee_Stadion

Auch Harlem hatte sich seit unserem letzten Besuch stark verändert. Das Apollo Theater kam frisch renoviert daher, ganze Straßenzüge erstrahlen im neuen Glanz. Nachteil ist natürlich auch hier, daß die Immobilienspe- kulation im vollen Gange zu sein scheint.
 
Udo_vorm_Apollo_Theater

Unser heutiger Gewaltmarsch ging dann noch über den Columbus Circle, Rockefeller Center, Grand Central Station, Chrysler Building bis zur Path Haltestelle Christopher Street. Unser persönlicher NY- Marathon zum heutigen Abschied - morgen geht es ja weiter nach Boston.


Udo_in_der_XmasMall
Amerika_great_again
Grand_Central_Portal

 
Zum Schluß noch einen ordentlichen Cheeseburger bei den Five Guys und nicht vergessen schon hier die Getränke für das Hotel zu kaufen. In New Jersey ist ab 22Uhr Alkoholverkaufsverbot. Dafür kosten dort die Zigaretten nur 7 Dollar 50 und nicht 12 Dollar wie in Manhattan.
 
 




10 ter Tag "Die Reichen und die Schönen"

Nach unserem sozialen Abstieg haben wir uns heute vorgenommen die "Upper East Side" in Manhatten zu besuchen.

Zuvor wollen wir zu Fuß von unserem Hotel nach Hoboken wandern. Hoboken, die Geburtsstadt Sinatras, liegt an der Seite des Hudson River, von der die Skyline von Manhattan so bombastisch aussieht. Man kann auch vom dortigen Hauptbahnhof aus die Fähre zum Financal District nehmen - ein Erlebnis, besonders bei Dunkelheit.

Zuerst stärken wir uns jedoch hier in "Little India" im neu eröffneten "Kwality Eiscreme Shop". Leider spricht die nette Verkäuferin fast kein Englisch und so bleiben viele der exotischen Eissorten für uns ein Geheimnis. Wir aßen Pan Masala und Kesa Pista - außergewöhnlich, aber nicht schlecht. Pan Masala besteht aus Nüssen, Samen, Kräutern und Gewürzen. Kesa Pista ist eine Mischung aus Safran und Pistazien.

 

Kwality _Eiscreme_Shop

 Was dann folgte war Trostlosigkei bis Hoboken (viele kennen die Gegend aus dem Vorspann von "The Sopranos").

Trostlos_auf_dem_Weg_nach_Hoboken
 
Trotz schlechten Wetters wird man dann an der Uferpromenade durch den atemberaubenden Blick auf Manhattan entschädigt. 
 
Blick_auf_die_Skyline


Für die Fähre ist es heute zu kalt, deshalb mit dem Path Zug direkt zur 33sten. Dann auf die Fifth-Avenue und immer geradeaus Uptown. Hier ist das feine Manhattan das man aus den Filmen kennt. 
 
 
10_vor_sechs_in_Manhattan
 
Wir entdecken einen großen gläsernen Kubus mit einem Apfel. Der Shop befindet sich unter der Erde. Wieder ein genialer Meisterstreich. Während jeder in Manhattan das höchste Gebäude haben will, geht Steve Jobs in den Keller.
 
Apple_Store_Manhattan

Wir verfolgen noch etwas die gestrafften älteren Damen, die den Eindruck von zu heiß gebadeten Schrumpfschläuchen machen und riskieren zudem einige Blicke in die Fenster der High Society Restaurants.

Unser Weg endet in der 86 sten Straße wo wir abbiegen zur Second Av.. Hier gibt es wirklich den allerbesten New York Cheesecake, das können wir jetzt auch bestätigen. Falls Ihr mal hier seid - auf keinen Fall verpassen - www.twolittleredhens.com.

Udo_isst_Kaesekuchen

Das beste Steakrestaurant New Yorks liegt für uns allerdings in Hoboken (NJ) und das schon seit unserem letzten Besuch. Es heißt Arthur's Tavern und Thomas: Nein - wir haben wieder nicht das "Double" gegessen.
 
 

Donnerstag, 12. November 2009

9 ter Tag - "Salaam Bombay"

Erst einmal vielen Dank für Euer reges Interesse an unserem Blog und Eure Mails dazu.

Heute war es soweit, der soziale Abstieg mußte beginnen. Da Susanne, unsere Vermieterin, neue Gäste erwartete, hieß es für uns unser Downtownloft mit einem Hotelzimmer in New Jersey zu tauschen. Das hatten wir bereits aus Berlin gebucht und waren nun sehr gespannt was uns erwartete.

Bis zur Schlüsselrückgabe blieb uns noch etwas Zeit und wir schlenderten am Ufer des East River entlang und über die Bowery, wo wir einige Gastronomiebedarfsläden, die es dort zu Hauf gibt, durchstöberten. 

 

 

Udo_Brooklyn_Bridge

Mit der Path-Train ging es vollbepackt vom WorldTradeCenter aus zum Journal Square. Das Hotel ist sehr nahe an dieser Station des Path, die Zimmer sind auch toll, wir haben sogar eine kleine Küche. Wir waren sehr angenehm überrascht - durchaus eine gute Alternative zu den Hotels in Manhattan, die bei gleichem Standard das Doppelte kosten. 

 


Hotel_New_Jersey

 

Nur die Umgebung des Hotels erinnert ein wenig an Bukarest. Es ist alles ziemlich heruntergekommen und schmuddelig. Bei unserer ersten Nachbarschaftserkundung waren wir plötzlich in einer Straße, die man in Berlin sicher "Klein Neu Delhi" nennen würde. Ausschließlich indische Geschäfte rechts und links vom Weg - indische Friseure, indische Supermärkte, indische Anwälte und sogar ein indischer Eisladen. Den werden wir allerdings erst morgen in Augenschein nehmen.

 

Keep_Intersection_Clear
 
Starr_s_Steaks_Frys_Burgers
 

 
Heute aber noch einmal nach Manhattan, obwohl es schon reichlich spät ist. Die Path bringt uns direkt zur Christopher Street, hier im Village läßt sich immer wieder Neues entdecken. Nach ein paar Kaffees wanderten wir weiter zur Bayard Street 65, wo sich die "Chinatown Ice Cream Factory" befindet.
 
 
Chinatown_Ice_Cream_Factory

Von den probierten Sorten werden wir sicherlich die Sorten "Sesam Peanut Butter" und "Black Sesame" in unser Programm aufnehmen.

 

Chinatown_Ice_Cream_Factory_2