Herrliches Frühlingswetter in New York - blauer Himmel und 20 Grad. Celsius versteht sich. Ein richtiger Tag für einen Flohmarktbummel.
Nachdem wir bereits gestern den Flohmarkt "West 25th Street Market" auf einem alten Parkplatz in der W25th Street besucht hatten, erwarteten wir eigentlich nicht mehr sehr viel. Dort versuchten hauptsächlich russischstämmige Verkäufer Gerümpel an den Mann zu bringen.
Unser Weg führte uns heute als erstes zum Flohmarkt nach Hell's Kitchen. Wir waren angenehm überrascht. Einerseits ist der Stadtteil noch etwas unaufgeräumter als das restliche geleckte Manhattan, andererseits gab es dort wunderschöne Highlights zu ertrödeln.
Hätten wir - zufällig - einen Container dabei gehabt, hätten wir nicht nur einen alten Eisportionierer gekauft, sondern sicherlich auch den wunderschönen Eames -Armchair für 200 US$ mitgenommen.
Danach hatten wir fast schon einen Sonnenbrand - und das mitten im November - und wanderten weiter wie gestern in die W25th Street.
Auf dem Weg dahin sahen wir einen Eiswagen - Eis geht immer, oder?
Weiter in "The Garage", das ist ein Flohmarkt auf zwei Etagen in einem Parkhaus. Noch faszinierender als der Trödel waren hier die skurrilen Typen. Die Hippiegeneration ist jetzt zwar um die 60 Jahre alt, aber nicht weniger schrill und bunt. Nach einigen dieser Individualisten würde man sich selbst in Berlin unauffällig umschauen. Bartgefärbte Altrocker, barocke 80jährige Frauen auf 60 geliftet, Rokokodamen, die so zurechtgeschminkt waren, als stammten sie tatsächlich aus dieser Zeit. Ein 65 jähriger in einer englisch punkige Kiltkleidung mit Röckchen in rot und schwarz mit lackledernen Stiefeln mit Brikettabsätzen, dazu das Resthaar zu einer 30cm langen Christbaumspitze geformt - sehr schön ! Mittendrin eine Lady, die versuchte ihren Schmuck aus besseren Zeiten an den Mann zu bringen. In diesen besseren Zeiten hatte sie anscheinend all ihr Geld an plastische Chirurgen vergeben, sodaß ihr Gesicht zu keinerlei Mimik mehr fähig war.
Dann zur 42sten Straße um in die Metro zu steigen. Eis essen. Und zwar gibt es direkt am Fuße der Brooklyn Bridge nicht nur das Riverside Cafe, sondern auch die Brooklyn Ice Cream Factory.
Natürlich genossen wir den Sonnenuntergang und gingen zu Fuß über die Brücke.
Eigenlob stinkt, aber ButterPecan können wir besser. Wir nehmen zwar bei weitem nicht soviel Sahne, dafür aber umso mehr Pecan-Nüße - ach ja: da stehen ja auch die Preise über dem Tresen. Das ist für NYer Verhältnisse allerdings recht preiswert.
Nach einer kleinen U-Bahn- Odyssee in Brooklyn nahmen wir unser Abendbrot dann doch wieder in Chinatown ein - scharfe Nudelsuppe und Dumplings. Eigentlich wollten wir das in Queens tun, aber das war uns am späteren Abend in unbekannten Terrain zu ungewiß.
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