Prima geschlafen, nix gehört dank Ohrstöpseln. Aber es ist gar nicht so laut wie man vielleicht denken würde - obwohl diese amerikanischen Schiebefenster sicherlich nicht deutschen Bauvorschriften entsprechen. Wie so vieles hier in Amiland.
Besonders die Elektrik macht mir regelmäßig Angst und die zischenden Heizkörper - die man übrigens auch nicht richtig regeln kann. Wenn es zu warm wird macht man halt die Fenster auf - sagte die Vermieterin. Erinnert irgendwie an DDR- Zustände. Aber - da es sich ja sowieso nur um "unnütze" Abwärme handele sei das letztlich auch keine Energieverschwendung - prima Logik.
So - jetzt erst einmal frühstücken.
Nun aber los. Heute geht es erst einmal zum ältesten Restaurant von New York, der Fraunces Tavern, Broad Ecke Pearl Street im äußersten Süden von Manhattan. Dieses Haus hat eine interessante Geschichte, der Interessierte altavistert das nun. Auf jeden Fall wirkt dieses zweigeschoßige Backsteinhaus zusammen mit ein paar Häusern ähnlicher Bauweise nebenan ziemlich fehl am Platze. Rundherum sind massive Hochhäuser, die selbst bei blauem Himmel keinen Sonnenstrahl bis auf die Straße scheinen lassen.
Gleich nebenan liegen schon mindestens seit unserem letzten NY- Besuch (1999) drei alte und inzwischen ziemlich heruntergekommene Segelschiffe scheinbar ziemlich unnütz herum. Offenbar sollen sie die Kulisse für ein Einkaufszentrum am dortigen Pier 17 sein.
Hier unten ist dann auch der Battery Park, dort fahren div. Fähren ab, auch die zur Freiheitsstatue. Wir haben dort eine Breakdancevorführung bestaunt und auf der Rückseite dieses Geschehens diese schöne kleine Kirche eingezwängt zwischen zwei mordsmäßigen Wolkenkratzern.
Weiter zum Anfang des Broadway wo wir mal kurz ins "United States Custom House" gingen. Dort ist jetzt allerdings das Museum über die Geschichte der Indianer untergebracht. Im gleichen Gebäude tagt auch das Konkursgericht, wahrscheinlich wird es dort also in den nächsten Jahrzehnten viel zu tun geben. Danach mal kurz den Stierhoden poliert, der wohl die Kraft der Börse symbolisieren soll. Haben wir vor 10 Jahren schon einmal gemacht, geholfen hat's wohl nichts.
Schluß mit lustig - jetzt muß gearbeitet werden. Das heißt Schokolade und Eis essen. Was tut man nicht alles nur um das Beste der Welt in die Elßholzstraße bringen zu können - man opfert sich auf.
In der Hudson Street in Soho ist die Schokoladenmanufaktur von Jaques Torres. Anders als fast alle anderen Schokoladenläden beginnt er die Schokoladenproduktion mit der Verarbeitung der Kakaobohne. Die gesamte Produktion kann durch die Fenster seines Stammsitzes im Parterre eines alten Lagerhauses beobachtet werden. Offenbar stimmt alles was er erzählt. Wir tranken zwei heiße Schokoladen, die besser nicht sein konnten.
In Greenwich Village gibt es gleich 3 Hotspots. Im schicken Laden von "Pure Dark" setzt man mehr auf Show. Von einem Schokoladenberg hackte man uns 2 oz mit einem Eispickel ab. Zwei große Bissen für 5 Dollar 50 waren zwar schick verpackt, blieben aber geschmacklich nicht in Erinnerung.
In seinem Laden in der Bleeker Street, eher schmucklos gehalten, machte der Chef anfangs einen grummeligen Eindruck. Er taute jedoch recht schnell auf, als er bei uns echtes Interesse für sein Eis erkennen konnte. Wirklich: seine Sorbets sind weltklasse. Fast alle Eismacher behaupten ja daß sie keine Aromen verwenden, bei ihm sind wir sicher und werden demnächst bestimmt wieder ins "Cones" gehen.
Eine Ecke weiter im "Grom" sind wir bei der Natürlichkeit nicht so sicher - naja: bei die Italiener haben nicht ohne Grund kurze Beine - trotzdem war das Eis nicht schlecht.
Es wurde schon dunkel, als wir im East Village in der Orchad Street eintrafen. Kurz bevor die Läden heruntergelassen wurden probierten wir vom "Laboratorio del Gelato" Black Sesame und Pistazie - wirklich gut.
Nach soviel Süßkram gab es dann zum Abschluß noch zwei heiße Nudelsuppen in Chinatown.
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