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Mittwoch, 30. Dezember 2009

Bet Hatefutzot

 

Nein, dies ist kein israelisches Schimpfwort, sondern der Name der Tel Aviv University. Ein Besuch auf dem Campus der nordöstlich von Tel Aviv liegenden Uni, im Rahmen einer Architekturführung, stand heute morgen bei uns auf dem Programm.

Da die Uni etwas außerhalb liegt nahmen wir ein Taxi. Der Taxifahrer versorgte uns gleich mit seiner Lebensgeschichte, nachdem er erfuhr, daß wir aus Deutschland sind.

Zwei deutsche Frauen hatten in seinem Leben eine bedeutende Rolle gespielt. Besonders ärgerlich war er auf Marion, die er als junger Soldat in den 80ern kennengelernt hatte. Sie war damals Korrespondentin für das ZDF in Washington und versprach ihm nach einer Urlaubsaffäre die Ehe. Er besuchte sie in Washington und gleich am ersten Abend erwischte er sie im Bett mit einem "Negroe" - wie er sagte. Mensch Marion.

Die Universität liegt auf einem großen parkähnlichen Gelände, wobei die Gebäude der einzelnen Fakultäten von verschiedenen israelischen Architekten geplant worden sind. Wir haben viel gelernt über Baustile wie Brutalism, Constructivism, Deconstructivism und Eclecticism.

 

Uni_Tel_Aviv

 

Vor dem Physikgebäude steht eine Büste von Einstein. 

 

Einstein_im_Garten

 

Der ganze Campus ist eine Mischung aus Skulpturengalerie und botanischem Garten. Zitat von ihm: ..."Wenn ich mit meiner Relativitätstheorie Recht behalte, werden die Deutschen sagen, ich sei Deutscher, und die Franzosen, ich sei Weltbürger. Erweist sich meine Theorie als falsch, werden die Franzosen sagen, ich sei Deutscher und die Deutschen, ich sei Jude."..

 

Udo_sitzt_auf_dem_Rasen_vor_der_Kunst
 
Zurück ging's dann mit dem Bus der Linie 24 - während der ganzen Fahrt hörte der Busfahrer laut "Je t'aime...moi non plus". Wir hatten in der Stadt noch verschiedene Sachen gesehen die wir einkaufen wollten - zum Beispiel eine professionelle Handsafttpresse. Dazu schauten wir uns im Araberviertel nahe Jaffa um und wurden auch fündig.
 

orientalische_Gewuerze

 

Es gibt dort eine Straße mit lauter Stoffläden, eine andere mit zig' Lampenläden, biegt man um die Ecke findet man plötzlich einen Schneider neben dem nächsten - und eine Straße mit Haushaltswarenläden gibt es eben auch.

Unterwegs, beim Häuserfotografieren, fragte uns ein freundliche älterer Orthodoxer interessiert, warum wir denn nur die Häuser fotografieren und nicht ihn. Damit gelang uns ein ganz besonderer Schnappschuß.

 

Freundlicher_Mutterwitzler

 

Wie man an den anderen Bildern sehen kann sind viele der Bauhausgebäude bereits renoviert worden, so auch das "Soskin House" in der Lilienblumstraße. Es gehörte einem Fotografen, der dort auch ein Kino betrieb. 

 

Soskin_House

 

Einen Eindruck davon, wie diese Gebäude noch vor einigen Jahren ausgesehen haben müssen, bekamen wir, als wir eine große Markthalle entdeckten. Leider konnten wir nichts näheres über das Gebäude erfahren.

 

verfallende_Markthalle_1

verfallende_Markthalle_2


Nun zurück ins Hotel und Koffer packen - morgen geht's zurück. Die Saftpresse ist schon recht groß und schwer - na, wird schon gehen.

 

 

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