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Samstag, 6. November 2010

Udo und Willi in der Schokoladenfabrik

 
Endlich haben wir Berlin hinter uns gelassen und sind mit dem Auto nach Noisiel aufgebrochen. Noisiel ist ein kleiner Ort bei Paris, der im Grunde seine Existenz dem Schokoladenmogul Menier verdankt. Dieser hat im 19ten und 20igsten Jahrhunderthier nicht nur eine riesige Schokoladenfabrik bauen lassen, sondern nebenbei noch ein ganzes Dorf für seine Arbeiter.
 

Ein Portrait über diese Fabrik hatten wir einmal auf Arte gesehen und so war es bereits ein langgehegter Plan von uns einmal selbst dieses Stück Industriegeschichte zu erleben.

Heute ist die Fabrik der französische Hauptsitz der Fa. Nestlé und man kann sich daher vorstellen, daß es nicht ganz einfach ist auf das Firmengelände vorzudringen.

Glücklicherweise veranstaltet die Stadtverwaltung von Noisiel ein paar Mal im Jahr eine Führung durch die heiligen Hallen und wir hatten uns dazu rechtzeitig online angemeldet.

 

Schokoladenfabrik_Menier

 

Wir hatten unser Lager schon einen Tag vorher im Nachbarort Champs-Sur-Marne im Hotel Ibis aufgeschlagen um morgens rechtzeitig um 10Uhr45 am Treffpunkt erscheinen zu können. Wie immer waren wir viel zu früh, doch nach und nach trafen die älteren Damen mit den kleinen Rucksäckchen ein, die allesamt auch gut zu einer Stuttgart 21- Demo gepaßt hätten. Die Führung fand natürlich in französischer Sprache statt und wir verstanden daher so gut wie nichts. Macht aber nichts, denn wir hatten uns ja bereits beim Freund Wikipedia vorinformiert.

 

Udo_vor_der_Schokoladenfabrik

 

Vielleicht war es ja auch besser so, denn so mußten wir unsere Schimpftiraden gegen Nestlé für uns behalten. Der weltumspannende Lebensmittelnivellierer Nestlé mit seinen 278.000 Angestellten und einem Jahresumsatz (2009) von 107,6 Milliarden Schweizer Franken hat hier einmal ein gutes Werk getan und die gesamte Fabrik 3 Jahre lang denkmalgerecht renovieren lassen. Leider gehören wir nicht zum erlauchten Kreis der miterleben darf, wenn Nestlé in der renovierten Schokoladenfabrik die Puppen tanzen läßt und bei einem Spezialevent die riesigen, auch renovierten, Turbinen anschmeißt. Das hätten wir doch zu gerne miterlebt. 

 

antike_Maschinen

 

Sollte uns Nestlé jedoch einmal ein Angebot für das Berlin Homemade Icecream - Portfolio machen, dann können wir das sicher nachholen. Schließlich hat sich Nestlé bereits Schöller und Mövenpick sowie in den USA auch Haägen Dazs einverleibt.

 

Willi_war_auch_dabei

 

Nach der Besichtigung brachen wir gleich auf zu unserem nächsten Nachtquartier in Maisons Laffitte. Dieser kleine Ort kurz hinter Paris La Defense scheint nur aus Maklerbüros und Patisserien zu bestehen. Offenbar ist das Wohnen am Stadtrand von Paris deutlich günstiger als in den Innenstadtbezirken, trotzdem in etwa doppelt so teuer wie in Berlin. Warum es gerade hier derart viele und zudem hervorragende Konfiserien gibt - eine toller als die andere - wissen wir nicht. Vielleicht trösten sich die Einwohner mit den herrlichen Süßigkeiten über ihre Finanzsorgen hinweg, die sie seit dem Kauf ihrer Eigentumswohnung haben.

 

1 Kommentar:

  1. Aha, da seid Ihr also, hatte gerade versucht Euch zu erreichen und keinen Erfolg dabei, da dachte ich mir, prüfe doch mal kurz das blog bevor Du Dir Sorgen machst. Und das Gute ist: ich habe für die nächsten Tage wieder ein spanendes blog mehr zu lesen. Wunderschöne Fabrik übrigens...

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