Wir haben uns ganz bewußt Hotels in den kleinen umliegenden Orten von Paris ausgesucht, aus denen man mit der RER (so etwas wie in Deutschland die S-Bahnen) bequem und schnell nach Paris einfahren kann.
Von unserer Unterkunft in Laffitte waren es 10 Minuten zu Fuß bis zum Bahnhof und dann ca. 20 Minuten bis ins Zentrum. Alles besser als in Paris stundenlang nach einem Parkplatz zu suchen und im Stau zu stehen. Fast überall in der Innenstadt gibt es Parkraumbewirtschaftung und man müßte sich alle zwei Stunden ein Ticket ziehen, alternativ gibt es Parkhäuser für ca 20 Euro pro Tag. Aber man würde trotzdem keinen Parkplatz finden - wir haben nur insgesamt zweimal einen freien, legalen Platz gesehen.
Nach einmaligem Umsteigen in die Metro ging es am heutigen Sonntag morgen zur U-Bahn-Station Garibaldi auf den Marché aux puces.
Auf dem Marché aux puces gab es allerhand tolle Sachen zu sehen (insgesamt nicht so schrottig wie bei uns auf dem Boxhagener Platz oder dem Mauerpark - eher zu vergleichen mit unseren Flohmärkten am 17. Juni und dem Markt am Ostbahnhof). Die Preise jedoch dämpften unsere Einkaufslust ungemein. Am Ende sprang dann doch noch ein kleines französisches Barbuch für 35 Euro heraus.
Erschöpft und durchgefroren gingen wir in der Nähe vom Montmartre zu einem Chinesischen Schnellimbiss und schlugen uns den Bauch voll. Hier gibt es ihn noch - und zwar in Hülle und Fülle - den guten alten Chinamann. So richtig mit Schnitzereien und Goldbronze an Plastikstuck. In Berlin heisst fernöstliche Exotik heutzutage ja meist Thai/Viet-Imbiß.
Dann zurück in unser leider nicht so toll geheiztes Hotelzimmer im Hotel Park & Suites Elegance. Schön große Zimmer, sogar Balkon und Kochgelegenheit - aber "Elegance" ist dann doch etwas anderes. Checkout hier am Montag Morgen, wir wollten noch ein anderes Hotel direkt an einer RER-Station ausprobieren.
Unser französischer Ober erinnerte eher an "Dinner for one". Er hatte wohl schon zu viel Rotwein probieren müssen und war (nett formuliert) etwas unkonzentriert, während seine ca. 20 anderen Kollegen nur so durch die Hallen flitzten. Das Essen ist mäßig gut, für Pariser Verhältnisse billig und alles wäre auch recht schnell gegangen, wenn nicht ... s.o.. Wer mehr wissen oder sehen möchte, informiert sich auf deren Webseite oder gibt den Restaurantnamen einmal bei Flickr ein.
Da unsere alten Knochen die Kälte nicht länger aushalten würden, beschlossen wir weiter in den Süden zu fahren. Die nächste Station auf dem Weg nach Bordeaux heißt "Tours", eine Stadt von der wir eigentlich bisher nichts wußten.
Gestern Abend sind wir also hier angekommen und waren bei unserem ersten Spaziergang (immer noch Regen, jedoch schon etwas wärmer als in Paris) doch positiv überrascht. Tours hat eine wunderschöne Altstadt mit vielen kleinen Bistrots und Restaurants und noch mehr jungen Menschen, die die Straßen mit Leben erfüllen.
Heute dann kam sogar ein paar Mal die Sonne heraus und es hat "nicht" geregnet. So wurde unser Stadtbummel zu einem richtigen Vergnügen. Die Stadt, ihre Gebäude, Straßen und Plätze sind perfekt in Schuß und die abendliche Beleuchtung ist herrlich, ohne dabei steril zu wirken. In dieser Stadt wird noch gelebt und nicht wie in Prag oder Rothenburg ob der Tauber nur auf den Tourismus geachtet.
Durch Zufall landeten wir in der Grabeskirche des heiligen St. Martin, ja, der mit der Laterne. Davor einheimische Riten zum St. Martinsfest, das besonders hier morgen gefeiert wird.
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