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Dienstag, 10. November 2009

7 ter Tag "Stinkefruchteis"

Heute schien immer noch die Sonne, allerdings war es etwas diesig und schwül. Natürlich wurden in der Metro die Klimaanlagen der U-Bahnwagen eingeschaltet. Innen ist es dann wie im Kühlschrank. Dafür werden die Fernheizungen der Wohnungen ausgeschaltet - damit es nachts auch schön frisch in der Wohnung wird - verrückte Welt.
 
Metro_Fulton_Street

 

Als wir auf die Fulton Street hinaus traten, sahen wir schon von weitem einen alten Bekannten. Während bei uns die Gewerkschaften immer Särge herumtragen, weist man hierzulande auf Mißstände mit einer riesigen, aufblasbaren Ratte hin.

 

Gewerkschafts_Riesen_Ratte 

Mit der Metro heute mal nach Queens und zwar zur Endhaltestelle der Linie 7 - Flushing Main Street. Wir wollten den Roosevelt Food Court besuchen, den Jamie Oliver in seinem Buch "Jamie in Amerika" dem Leser wärmstens ans Herz legt. Dort angekommen merkt man sehr schnell, daß man in einem zweiten Chinatown gelandet ist.
 
 
Sado_Maso_Chinesen

Es stimmt was man den Chinesen nachsagt: Sie essen alles was Beine hat oder fliegen kann - außer Flugzeuge. Der Foodcourt war leider schon pleite, dafür gab es viele andere verwinkelte Gänge mit Garküchen. Dort herrschte reges Treiben, wurden Nudeln artistisch frisch hergestellt und Amphibien jeglicher Art feilgeboten. Manchmal fragten wir uns ob wir in einer Zoohandlung oder aber einem Lebensmittelgeschäft sind. Noch nie gesehene Schildkröten, Eimer mit lebenden dicken Fröschen, lebende Krabben usw.. Krebse zappelten um die Wette und Fische wurden fleißig geschlachtet - auch nett: ne' Packung Gänsezungen.
 
Good_Friends_Kantstrasse?
 
 
Wir trauten uns dann doch nur an einen Reissesamknödel mit süßer Bohnenfüllung, der auch sehr lecker war. Für unsere Geschmacksnerven eher gewöhnungsbedürftig war das Durianeis (Stinkefrucht) und das Rote Bohnen Eis.

Thomas aus Berlin hatte uns empfohlen an der Haltestelle Jackson Heights noch einmal auszusteigen. Plötzlich hatten wir den Kontinent gewechselt - hier sah es eher aus wie in Kolumbien bzw. Puerto Rico. Die U-Bahn ist hier eine Hochbahnstrecke ähnlich wie in Kreuzberg bzw. der Magistratsschirm in P'Berg. Das Treiben ist jedoch wesentlich bunter.

 

Jackson_Heights
 

Obwohl wir fast sicher waren, daß Montezumas Rache uns treffen wird, kauften wir einer alten Frau dort ein Eishörnchen mit süßem Eiweißschaum für nen Dollar ab - schmeckte wie ein Negerkuß ohne Schokolade. Zu unserer Überraschung blieb jegliches Bauchgrummeln aus.
 
Fliegende_Eis_Haendlerin
 
Geht man in die nördlichen Nebenstraßen so man kommt man in den Jackson Heights Historic District mit schön renoviertem Siedlungsbau der 20er Jahre und viel Grün in den Innenhöfen und den Vorgärten.

Vorgaerten
 
Nicht weit von den Heights befindet sich Williamsburg. Um die Bedford Ave. hat sich so eine, na sagen wir mal Yuppie-Alternative Szene entwickelt. Wir hatten uns das Restaurant "Fette Sau" ausgesucht. In einer alten, rustikal ausgebauten Garage gab es wieder einmal Fleisch bis zum Abwinken. Selfservice und beste Rinderstücke nach Gewicht. Dazu deutscher Kartoffelsalat und CoalSlow. Zig' Sorten tolles Bier "on Tap". Für alle die nach uns kommen nur zu empfehlen.
 
 
Fette_Sau_Restaurant

 
 




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