Wir hatten es ja schon am Vorabend in den Nachrichten gehört. Die NY Yankees sind wohl Champion oder so etwas geworden und sollten heute mit einer Konfettiparade geehrt werden.
Schon als Udo vom Toastbrot holen zurückkam, berichtete er von Volksfeststimmung auf den Straßen. Hier und da flogen auch schon geschredderte Steuererklärungen an unserem Fenster vorbei.
Als wir aus dem Haus traten, war alles schon in heller Aufregung und betrunken. Die Polizei hatte jedoch an jeder Ecke alles im Griff.
Der Zug sollte sich am Anfang des Broadways sammeln und seinen Höhepunkt am Rathaus finden. Mehr oder weniger fand das Theater also vor unserer Tür statt. Wir gingen Richtung Indianermuseum: zur Erinnerung - in dem Haus ist auch das Konkursgericht und es steht am Anfang des Broadways.
Man muß sich das Spektakel wie eine Mischung aus Love Parade und Kölner Karneval vorstellen. Als sich die Themenwagen, die allerdings nur ein Thema, dafür aber keine Beschallungsanlage an Bord hatten, in Gang setzten, gab es für die Yankee Fans kein Halten mehr. Aus allen Wolkenkratzern warfen die Büroangestellten sämtliche Papiere, die sie gerade zur Hand hatten, inklusive Klopapier und zu vernichtende Steuerunterlagen.
Dann setzten wir uns in die U-Bahn und schlenderten über einen anderen Broadway, nämlich den in Brooklyn. Hier ist ein ganz anderes New York, Die Bebauung ist zwei- bis dreigeschossig, die Blocks sind quadratisch, die Straßen endlos, die Nationalitäten wechseln von Straße zu Straße.
Arabische, Griechische, Zypriotische, Spanische, Kolumbianische usw. Restaurants und Geschäfte sind dort Haus an Haus. Herrliche Verpflegung allerdings auch auf den Straßen, die sehr professionell von den PushCart- Betreibern angeboten wird.
Aber es war noch gar nicht dunkel und deshalb kam der Hunger erst später. Der führte uns dann wieder nach Manhatten in die Nähe des Times Square. Irgendwie braucht man dort auch nachts kein Blitzlicht beim Fotografieren - tausende von Quadratmetern Werbefläche machen einen Schneeblind.
Von dort aus dann in die 11te Avenue zu Daisy May's BBQ USA. Willi hatte im neuen Kochbuch von Jamie Oliver gelesen, daß es dort herrliche Rindsrippchen geben sollte. Zu unserer Überraschung landeten wir nicht in einer Touristenfalle, sondern in einem SelfService Restaurant. Blitzschnell lagen zwei Kühe auf dem Teller, mit denen wir uns in einen hinteren Raum mit Biertischen zurückzogen. Wir setzen uns zu den dort reichlich vorhandenen dicken Menschen. Jamie hatte nicht zuviel versprochen - das muß der Neid ihnen lassen - BBQ können die Amis. Wir haben noch nie so tolle Rippchen gegessen - weder vom Schwein und schon gar nicht vom Rind.
Sehr schöne Bilder, noch bessere Texte. Wünsche viele ereignisreiche Urlaubstage!
AntwortenLöschenWährend ihr feststellt, wie NY sich verändert hat, jogge ich durch Neukölln und besuche nachts Kneipen ohne Namen in der Weserstraße.
Lydia (will stay tuned)