Städte

Dienstag, 11. Januar 2011

Weltausstellung 1929 - der Barcelona Chair

Ziel unseres heutigen Ausfluges ist der Teil Barcelonas, nahe des Placa Espanya, wo 1929 die Weltausstellung stattgefunden hat. Hierfür entwarf Mies van der Rohe den Deutschen Pavillon, der damals in der Architekturwelt wegen seiner Sachlichkeit für Furore sorgte. Doch zunächst stärkten wir uns für den Fußweg hier in der Altstadt im Café La Granja (Carrer dels Banys Nous 4). Hochgelobt wird immer wieder die dickflüssige, heiße Xocolata. Nachdem wir nun in verschiedenen Lokalen einige davon probiert hatten, hielt sich unsere Begeisterung in Grenzen - anscheinend wird die Konsistenz mittels Verdickungsmittel erreicht, was dem Geschmack nicht unbedingt zuträglich ist. Kurzum: die unserer Meinung nach beste heiße Schokolade gibt es in Manhattan (könnt Ihr ja in diesem Blog nachlesen). 
 
 
Durch Zufall kamen wir auf unserem Spaziergang wieder an einem Haus von Gaudi vorbei. Der Palau Güell ist bereits zur Weltausstellung 1888 gebaut worden. Leider wird er z.Zt. renoviert und kann erst ab März 2011 wieder besichtigt werden. Der auf dem folgenden Bild abgebildete Adler hängt zwischen den beiden Hauptportalen des Gebäudes. 
   
Am frühen Nachmittag erreichten wir dann den Barcelona Pavillon. In seiner minimalistischen klaren Form, im Stile des Bauhauses, wirkt dieser kleine Flachbau etwas deplatziert in der Umgebung schwülstiger Barockbauten. Sich in diesem Pavillon zu bewegen ist eine sinnliche Erfahrung, die man weder beschreiben, noch mit Bildern wiedergeben kann. Für diesen Raum erfand Mies van der Rohe auch seinen weltberühmten Barcelona Chair. Man muß hier allerdings erwähnen, daß es sich nicht mehr um das originale Gebäude von 1929 handelt, da dieses bereits 1930 wieder demontiert wurde. Erst 1983 wurde im Auftrag der Stadtverwaltung damit begonnen am Originalstandort das Gebäude möglichst originalgetreu neu zu errichten.
   
Wieder zurück in der City gingen wir ins größte Kaufhaus der Stadt, das "El Corte Ingles" am Placa de Catalunya - nicht etwa um zu shoppen, sondern um schnurstracks in den 9ten Stock zu fahren. Dort befindet sich nämlich eine etwas abgeranzte Cafeteria mit einem der schönsten Rundblicke über die Stadt. Ein guter Café con Lecce für 1,50 Euro und ein freies WiFi machen den Aufenthalt perfekt. 
   
Langsam ging die Sonne unter und wir wieder in unser Altstadtviertel. Vorbei an Gaudi's Casa Milà und Casa Batlló auf einen Cortado im Café Schilling (Ferran 23)
   
und danach auf einen Absacker in einer Altstadtkneipe, die vollkommen untouristisch von den Rentnern der Nachbarschaft bevölkert wurde. Sie ist am Carrer de Sant Pere Més Baix 77 und heißt Rebentós.
   
Abschließend hier noch ohne weiteren Kommentar das klassische "Udo vor"- Foto, das bereits beim gestrigen Spaziergang entstand.