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Dienstag, 11. Januar 2011

Bergsteigen in Barcelona

Unser Frühstück nahmen wir heute in der Santa Caterina Markthalle hier in der Alstadt, gleich um die Ecke unseres Hotels, ein.


Was gibt es da zu schreiben? Irgendwie sind diese Markthallen in Frankreich, Italien und auch hier in Spanien immer ein Erlebnis. Haben wir doch auch in Berlin phantastische alte Markthallen, jedoch total verkommen wie in der Turmstraße oder aber zu einem Discounter umfunktioniert wie die Ackerhallen in Mitte. Was man sich gemeinhin in Berlin unter einer modernen Markthalle vorstellt, kann man ja in der neuen Marheineke Halle in Kreuzberg besichtigen. An das Angebot von frischem Fisch, Schinken- und Wurstwaren, Käse, Obst- und Gemüse und und und, wie das z.Bsp. auch hier in Barcelona zu finden ist - kommt das jedoch bei weitem nicht heran.

Den zweiten Cortado (ein kleiner Cappuccino) schoben wir ein paar Häuser weiter im Restaurant 4Gats ein.


In diesem Lokal soll Picasso 1899 mit 17 Jahren seine erste Ausstellung gehabt haben. Gestärkt sollte es nun wieder in Richtung Park Güell gehen, nur noch etwas höher zum darüber liegenden Carmel Berg.

Hier in der Nähe der Rambla zeigt sich die Altstadt von ihrer Schokoladenseite.


Um zum Park Güell zu kommen durchquert man Barcelona in nordwestlicher Richtung, zunächst durch den bürgerlichen Stadtteil Eixample mit seinen imposanten Gebäuden und breiten Staßen (wie Charlottenburg), dann den Districte de Garcia, einen Kiez mit engerer Bebauung und schönen kleinen Plätzen (etwas schöner als Schöneberg). Durch Zufall liefen wir in Eixample durch die Straße Córsega in der wir gleich mehrere tolle Gebäude entdeckten. Das Haus Nummer 316 fiel uns aber besonders auf, zumal wir es noch in keinem Führer gefunden hatten. Es erinnerte uns stark an das Casa Batlló von Gaudi. Ein Schild klärte uns auf: Casa Comalat, Architekt Salvador Valeri - erbaut 1911.


Das Gebäude ist nicht für die Öffentlichkeit freigegeben, da jedoch ständig Leute ein- und ausgehen, gelang es uns mühelos ins Treppenhaus zu gelangen. Ein schöneres Treppenhaus haben wir in unseren 50 Jahren noch nie gesehen - das Bild unten kann diesen Eindruck leider nicht wiedergeben.


Als der weitere Weg hinauf zu steil wurde, stiegen wir kurzerhand in den Bus der Linie 28 ein.


Stand doch da als Endhaltestelle "Gran Vista". Nomen est omen - dachten wir uns und folgten an der Endhaltestelle ausgestiegen weiterhin dem Weg nach oben. Immer grandioser wurde der Ausblick über die gesamte Stadt. Das letzte Stückchen Weg wurde jedoch durch einen Zaun versperrt - ein großes gelbes Schild wies auf Renovierungsarbeiten hin.


Ein freundlicher Bauarbeiter winkte uns jedoch durch und nicht nur uns wie wir später feststellten. So kamen wir an den höchsten Punkt dieses Berges, wo zur Zeit nur ein paar Ruinen mit Grafitti zu finden sind. Das wird sich jedoch ändern, weil die Bauarbeiten offenbar das Ziel haben diesem Ort einen befestigten Zugang zu verschaffen. Der Bus fährt übrigens vom Hauptverkehrsknotenpunkt in der Innenstadt in Eixample am Placa de Catalunya ab, da wo auch das Kaufhaus Corte Ingles ist(wir berichteten gestern). Einfach einsteigen, 1,40 Euro zahlen und ab bis zur Endstation.


Der Abstieg führte uns dann wieder zum Park Güell, vorbei am Wohnhaus von Gaudi (heute ein Museum) und seinen künstlichen Aquädukten. Leider haben sich der Architekt Gaudi und unser Märchenkönig Ludwig II um ein paar Jahrzehnte verfehlt, sonst befände sich der Park Güell sicherlich in der Nähe von Schloß Neuschwanstein.


Um mehrere Zentimeter kürzer und mit einem leicheten Sonnebrand trafen wir Stunden später wieder im Hotel ein um uns frisch zu machen. Gott sei Dank hatten wir es nicht weit zum Restaurant unserer Wahl. Das Can Culleretes ist eines der ältesten Restaurants hier in der Altstadt und soll in der Saison regelmäßig überfüllt sein. Jetzt, im tiefsten Winter, bekamen wir jedoch mühelos einen Tisch und ließen den Abend bei einer Riesenpaella ausklingen. Nicht nur riesig, sondern auch richtig gut bei einem wirklich netten Service.

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